Abt Lukas Schenker OSB
Dr. phil. I, Mariastein

Das Kloster Mariastein zwischen Kulturkampf und Hitlerreich
Saisonschlussveranstaltung mit Apéro

Die Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche und dem Staat, die sich auch im Kanton Solothurn seit den 1830/40er Jahren immer stärker bemerkbar machten, sollten mit dem Ausbruch des Kulturkampfes im Gefolge des 1. Vatikanischen Konzils dem Kloster Mariastein den Untergang bringen. Der Staat garantierte zwar die Wallfahrt in Mariastein, wies jedoch die Mönchsgemeinschaft 1875 aus dem Kloster. Die vertriebenen Mönche gingen nach Frankreich ins Exil, von wo sie 1901 wieder vertrieben wurden. Seit 1902 lebte die Gemeinschaft in Österreich, dort wurde sie 1941 zum Opfer der Naziherrschaft. Als Asylanten durften die Mönche im alten Kloster in Mariastein Wohnsitz nehmen. Erst 1970/71 konnte das Kloster staatsrechtlich wieder hergestellt werden.

Abt Dr. Lukas Schenker wurde 1937 in Däniken geboren. Er besuchte das Gymnasium im Kollegium in Altdorf, das bis 1981 von den Mariasteiner Benediktinern geführt wurde. 1958 erfolgte sein Eintritt ins Kloster Mariastein, wo er sein Theologiestudium absolvierte. Anschliessend nahm er ein Studium der Geschichte und des Lateins auf, das er 1971 an der Universität Freiburg mit der Promotion zum Dr. phil. I und dem Gymnasiallehrerdiplom abschloss. Zunächst wirkte er als Lehrer in Altdorf, seit 1976 in Mariastein als Archivar und Bibliothekar, 1995 wurde er zum Abt gewählt.

Abt Dr. Lukas Schenker ist u.a. Mitherausgeber und Mitautor der Ökumenischen Kirchengeschichte der Schweiz. 1994, 2. Aufl. 1998; franz. Ausgabe (Histoire du christianisme en Suisse) 1995.

Seine Schrift "Exil und Rückkehr des Mariasteiner Konventes 1874-1981" kann nach dem Vortrag käuflich erworben werden (Fr. 15.-).

Anschliessend an den Vortrag wird ein kleiner Apéro offeriert.