Mario Andreotti
Prof. Dr. phil. I, St. Gallen

«... und weigere mich, ein Held zu sein»

Moderner Roman, moderne Gedichte, modernes Theater - der Zugang zur modernen Literatur ist für das breite Leserpublikum nicht leicht. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen sind moderne Texte in der Regel schwierige Texte, ist beispielsweise das Verständnis einer Erzählung von Franz Kafka schwieriger als das einer Novelle von Gottfried Keller. Und zum andern erfüllen moderne Texte bestimmte Vorstellungen von Literatur, die wir an traditionellen Texten gewonnen haben, nicht mehr. Warum das so ist, warum moderne Autorinnen und Autoren anders schreiben, ja anders schreiben müssen als etwa die Autoren des 19. Jahrhunderts und worin dieses veränderte Schreiben eigentlich besteht, ist das Thema dieses Vortrags.

Der Referent, wohnhaft in Eggersriet SG, hat in Zürich Germanistik, Geschichte und Didaktik des höheren Lehramtes studiert. Er ist heute Gymnasiallehrer, Lehrbeauftragter für Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität St. Gallen, Gastdozent an der Schule für Angewandte Linguistik Zürich und Dozent in der Weiterbildung für Mittelschullehrkräfte (WBZ, FORMI, Pädagogisches Institut Feldkirch). Daneben leitet er Seminarien für praktizierende Autorinnen und Autoren und ist Verfasser mehrerer Publikationen zur modernen Dichtung, von denen die beiden folgenden Bücher als Standardwerke gelten: